Mich hat mal ein Kollege gefragt, was ich auswählen würde, wenn ich nur eine Sache vorschlagen könnte, was jemand in seiner täglichen Ernährung ändern sollte. Nach kurzem Überlegen habe ich mit voller Überzeugung gesagt: „Jeden Tag ein Schälchen frisches (rohes) Sauerrotkraut essen".
Ich hatte zwar noch kurz überlegt, ob es nicht doch die Brokkolisprossen sind, aber selbst ohne den höheren Aufwand die zu züchten, ist Sauerrotkraut aus meiner Sicht besser.
Warum?
Dass diese eine Empfehlung aus den Bereich Gemüse kommen muss, ist klar. Beim Gemüse sind wiederum die Kreuzblütengewächse besonders gesund. Dazu gehören z.B. Brokkoli, Blumenkohl, Rotkohl, Rosenkohl, Chinakohl, Weißkohl, Grünkohl, Wirsing, Rucola, Rettich, Radieschen und Kohlrabi.
Kreuzblütengewächse haben in Studien ihre Wirksamkeit in der Krebsvorbeugung nachgewiesen. Das wird besonders auf die antioxidative Wirkung von Senfölen aber auch vielen anderen Inhaltsstoffen zurückgeführt.
Der Rotkohl hat aber z.B. im Vergleich zum Weißkohl 5x mehr Antioxydanten, was aufgrund der Farbe, die durch sekundäre Pflanzenstoffe verursacht wird, schon zu sehen ist.
Neben den vielen Antioxidantien sind die löslichen Ballaststoffe überaus wichtig. Wie an anderer Stelle auch geschrieben, füttern diese die guten Darmbakterien. Diese wiederum sind nach letzten Studien wesentlich mit für unsere körperliche und geistige Gesundheit verantwortlich. Auch Übergewicht wird von einer geschädigten Darmflora mit verursacht.
Versuche an der Universität Stanford haben ergeben, dass nur die Gabe von löslichen Ballaststoffen bei Menschen mit stark geschädigter Darmflora nicht zu den gewünschten klaren und messbaren Verbesserung der Gesundheit führt. Die Gabe von fermentiertem Gemüse jedoch immer. Hierbei wird nicht nur das Futter für die Darmbakterien (Präbiotika) sondern auch die Darmbakterien selber (Probiotika) gegeben .
Damit hat Sauerrotkraut als Kreuzblütengewächs viele Vorteile, es hat besonders viele Antioxidantien, viele lösliche Ballaststoffe und ist fermentiert. Betonen möchte ich noch, dass der rohe Verzehr sehr wichtig ist. Erstens, da nur so die so wichtigen Bakterien am Leben sind! Zweitens sind einige der oben erwähnten Antioxydanten der Kreuzblütler nur roh verzehrt wirksam.
Mein klarer Favorit!!!!
Man muss es jedoch selbst machen, da es rohes Rotsauerrotkraut nicht zu kaufen gibt. Rohes normales Sauerkraut findet man heutzutage leider auch nur noch im Bioladen. Die Eigenherstellung geht aber sehr schnell und man macht es für mehrere Wochen. Es dauert ca. 30 min. Die Utensilien kosten ca. 60 EUR, halten aber auch für immer. (Siehe Foto oben)
Wie man genau Sauerrotkraut macht - fragt am besten mal eure Oma. Es ist identisch mit Sauerkraut. Im Prinzip das Kraut auf dem Hobel.. ähm hobeln. Dann 2.5% Salz (z.B. 25 g auf 1 kg Kraut) drüberstreuen und gut vermischen. Dann in kleinen Portionen in das 1 Liter Glas und mit dem Holzstampfer gut stampfen, bis Flüssigkeit austritt. Das Schicht für Schicht, bis das Glas voll ist. Mit dem „Sauer Stone Glasgewicht“ dass Kraut runterdrücken und beschweren, so dass es komplett mit Saft bedeckt ist (wichtig!!!). Bis zum Glasrand ca. 1cm Platz lassen. Dann die „Masontops Pickle Pipe“ mit dem Metallring aufschrauben. In dem Nippel ist ein Kreuzschlitz, der CO2 welches sich bildet, rauslässt, aber keine Luft rein. Das Glas bei ca. 20 °C in der Küche auf eine Teller für 3 Tage stehen lassen. Vorsicht, es wird Saft übertreten! Dann den vollen Deckel draufmachen und ab in den Kühlschrank. In so ein 1 l Glas passt ein ca. 1.2 kg schwerer Rotkrautkopf für ca. 2 EUR (~3,50 Bio). Vorsicht, die Pickle Pipe und das Sauerstone Glasgewicht ist für weithals Mason Jars oder Einmachgläser mit 86 mm Öffnung! Meine Kunden könne sich diese Sachen bei mir borgen.
Verwenden am besten als Teil von einem Salat. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Z.B. einfach nur mit grüner Gurke, Öl und Crema oder auch als Teil von einem Kartoffelsalat.
Jeden Tag eine Handvoll!